Aktienanleihe
Eine Aktienanleihe ist keine klassische Anleihe und wird auch Reverse Convertible Bond oder Reverse Convertible bekannt. Eine Aktienanleihe ist eine spezielle Art von Anleihe, die einen festen Zins, wie eine Anleihe zahlt, aber die Rückzahlung unterscheidet sich dabei erheblich zu normalen Anleihen. Denn es besteht ein direkter Bezug zu einem zugrundeliegenden Aktienwert, Index oder Aktienkorb und je nach Entwicklung des Basiswerts erhält man den Basiswert, also Aktien oder Cash zurück. Eine Aktienanleihe ist also eine Kombination aus einer festverzinslichen Anleihe und einer Option, genauer, dem Verkauf einer Verkaufsoption (Put) auf den zugrundeliegenden Aktienwert. Eine Aktienanleihe ist also ein strukturiertes Produkt/Zertifikat. Es ist wichtig zu beachten, dass Aktienanleihen komplexe Finanzinstrumente sind und nicht für alle Anleger geeignet sind. Vor dem Kauf sollte man sich gründlich über die Funktionsweise, die Anleihenbedingungen, die zugrundeliegenden Risiken und die potenziellen Renditen informieren und gegebenenfalls professionelle Finanzberatung in Anspruch nehmen.
Die Aktienanleihe ist ein strukturiertes Produkt und besteht aus zwei Komponenten, die entscheidend für den Erfolg sind: Festverzinsliche Anleihe Eine Aktienanleihe funktioniert wie eine normale Anleihe, indem sie dem Inhaber feste Zinszahlungen (Kupons) während der Laufzeit bietet. Diese Zinszahlungen sind oft höher als bei herkömmlichen Anleihen ähnlicher Laufzeit, um den potenziellen Risiken Rechnung zu tragen. Verknüpfungen mit dem Aktienkurs (Option) Der entscheidende Unterschied zu einer normalen Anleihe besteht darin, dass der Rückzahlungsbetrag der Anleihe am Ende der Laufzeit nicht nur von den Zinszahlungen abhängt, sondern auch von der Wertentwicklung einer zugrundeliegenden Aktie oder eines Aktienkorbes. Wenn der Aktienkurs während der Laufzeit der Anleihe einen bestimmten Schwellenwert unterschreitet oder überschreitet, wird die Anleihe entweder automatisch in Aktien umgewandelt oder es erfolgt eine Rückzahlung in Form von Cash, dies ist der Fall, wenn sich die Aktienanleihe auf einen Index bezieht oder die Schwelle während der Laufzeit erreicht wurde (amerikanische Variante) bzw. zum Ende der Laufzeit der Basiswert über der Schwelle notiert (europäische Variante).
Risiken & Chancen
Das Risiko besteht darin, dass, wenn die zugrundeliegenden Aktien während der Laufzeit stark fallen oder der Schwellenwert unterschritten oder nicht erreicht wird, der Käufer der Aktienanleihe möglicherweise entweder keine Zinsen erhält oder am Ende der Laufzeit weniger zurückbekommt als den ursprünglich investierten Betrag, im schlimmsten Fall trifft sogar beides zu. In extremen Fällen kann der Rückzahlungsbetrag sogar null sein, wenn die Aktien stark an Wert verlieren. Ein weiteres Risiko ist das Emittentenrisiko, da Aktienanleihen Inhaberschuldverschreibungen sind. Wenn der Herausgeber der Aktienanleihe pleite geht und die Aktienanleihe keine entsprechende Absicherung hat, dann fällt der Zins und, wenn der Basiswert ein Index ist, auch die Rückzahlung aus. Bei Aktien als Basiswert könnte auch die Rückzahlung ausfallen oder die Aktien eingebucht werden, egal, wie der Basiswert gelaufen ist.
Aufgrund des oben beschriebenen höheren Risikos bieten Aktienanleihen in der Regel höhere Zinsen oder Kupons als herkömmliche Anleihen mit ähnlicher Laufzeit. Die Zinsen bzw. die Rendite ist umso höher, umso höher das Risiko ist und das Risiko ist umso höher, umso wahrscheinlicher es ist, dass man statt des investierten Cashbetrags die Aktien eingebucht bekommt. Dabei steigt die Einbuchungswahrscheinlichkeit der Aktien, wenn diese deutlich unter dem festgelegten Schwellenwert notiert, da durch die Einbuchung dann ein Verlust entsteht.
Einflussfaktor
Auf den Kurs einer Aktienanleihe hat aber nicht nur der Basiswert einen Einfluss, sondern auch das Zinsniveau und die Volatilität (Schwankungsbreite) des Basiswerts. Denn steigen die Zinsen, fällt der Kurs der Aktienanleihe. Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt, fallen die Zinsen, steigt der Kurs der Aktienanleihe. Dies resultiert daraus, dass sich die Rendite der Anleihe den veränderten Marktgegebenheiten anpasst. Von Anleihen ist der Zins in der Regel festgeschrieben und wenn sich nur der Marktzins verändert, passt sich die Rendite (Zins +/- Kursentwicklung) an den Markt an.
1. Beispiel
2. Beispiel
Szenario 3
Schluss