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Basisinformation

Was versteht man unter Börsenpsychologie bzw. Behavioral Finance?

Börsenpsychologie oder auch Behavioral Finance genannt beschreibt das Verhalten von Anlegern an den Finanzmärkten und wie Emotionen wie Angst, Gier und Überoptimismus. Durch diese Emotionen können Entscheidungen beim Investieren beeinflussen werden. Diese Börsenpsychologien können dazu führen, dass Anleger irrational handeln und die Effizienz der Finanzmärkte beeinträchtigen. Es ist wichtig, sich dieser psychologischen Faktoren bewusst zu sein und sie in den eigenen Investmentansatz einzubeziehen.

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Ausprägung

Es gibt sehr viele unterschiedlichen Arten und Ausprägungen von Börsenpsychologien

Herdenverhalten

Investoren neigen dazu, den Massen zu folgen und sich den aktuellen Trends anzuschließen, selbst wenn dies nicht rational ist. Wenn viele Anleger in eine bestimmte Aktie oder Anlageklasse strömen, kann dies zu übermäßiger Volatilität führen. Aktuell ist dies bei KI, Chipproduktion und Kryptos zu sehen Gier und Angst
Gier kann dazu führen, dass Anleger übermäßige Risiken eingehen, um höhere Renditen zu erzielen. Auf der anderen Seite kann Angst dazu führen, dass Anleger panisch verkaufen, wenn die Märkte fallen, selbst wenn es rational wäre, ruhig zu bleiben oder sogar zu kaufen. Bestätigungsfehler
Anleger suchen oft nach Informationen, die ihre bereits bestehenden Überzeugungen bestätigen, anstatt objektiv alle verfügbaren Daten zu bewerten. Dies kann dazu führen, dass sie selektiv nach Informationen suchen, die ihre Entscheidungen rechtfertigen, und wichtige Warnsignale ignorieren. Verlustaversion
Anleger fühlen den Schmerz von Verlusten stärker als die Freude über Gewinne. Dies führt dazu, dass sie Verluste vermeiden, indem sie riskante Positionen halten, anstatt sie zu schließen und die Verluste zu realisieren. Overconfidence (Überoptimismus)
Einige Anleger neigen dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen und glauben, dass sie den Markt schlagen können. Dies kann dazu führen, dass sie zu aggressiv handeln und übermäßige Risiken eingehen. Rückblickverzerrung
Anleger neigen dazu, vergangene Ereignisse zu überbewerten und daraus falsche Schlussfolgerungen für die Zukunft zu ziehen. Sie könnten beispielsweise denken, dass eine Aktie, die in der Vergangenheit gut performt hat, auch in Zukunft gut abschneiden wird, ohne die aktuellen Umstände angemessen zu berücksichtigen.

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Ausprägung

Dispositionseffekt Anleger tendieren dazu, Gewinner zu früh zu verkaufen, um ihre Gewinne zu sichern, und Verlierer zu lange zu halten, in der Hoffnung, dass sich die Situation verbessert. Dies kann zu suboptimalen Handelsentscheidungen führen.

Repräsentativität (Stichproben)
Tendenz, bestimmte Ereignisse als typisch anzusehen und dabei die Gesetze der Wahrscheinlichkeit zu ignorieren Eine anhaltende Markterholung, von der angenommen wird, dass sie noch lange weiter geht Selbstüberschätzung, Risikowahrnehmung, Kontrollillusion
Steigerung des Selbstvertrauens und des Gefühls Märkte besser zu prognostizieren bzw. stärker kontrollieren zu können, ohne eine entsprechende Steigerung der Genauigkeit der Schlussfolgerungen Die Marktkorrektur, von der angenommen wird, dass sie nur schwach ist, sich aber zum Ausbruch einer Krise entwickelt Risikowahrnehmung ändert sich in Abhängigkeit von erlebten Gewinnen bzw. Verlusten Halo-Effekt, selektive Wahrnehmung
Kognitive Verzerrung aus der Sozialpsychologie, die darin besteht, von bekannten Eigenschaften einer Person auf unbekannte Eigenschaften dieser Person zu schließen. Wenn eine Person „Sympathie“ für die XYZ AG empfindet und generell Unternehmen sympathisch findet, die Nachhaltigkeit betreiben, wird Person A annehmen, dass die XYZ AG nachhaltig ist, ohne dafür irgendeinen Hinweis zu haben. Es werden bewusst oder unbewusst Informationen vernachlässigt, mit der Zielsetzung, eine Bestätigung für eine zu treffende Entscheidung bzw. bereits getroffene Entscheidung zu erlangen Verfügbarkeitseffekt
Verzerrte Wahrscheinlichkeitseinschätzung über das Eintreffen einer Erwartung, da diese von der Verfügbarkeit von Erinnerungen abhängig gemacht wird. Mental verfügbare Informationen, die den Erwartungen am ehesten entsprechen, werden übergewichtet. Schlecht verfügbare, jedoch entscheidungsrelevante Informationen werden vernachlässigt und ignoriert.   

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Ausprägung

Ambiguitätsaversion Angst vor dem Unbekannten – das Bekannte wird bevorzugt. Diese Aversion stellt die Unsicherheit vor der Unsicherheit dar.

Rezenz-Effekt Neigung von Marktteilnehmern kürzlich erlebte Ereignisse höher zu gewichten, da sie sich besser daran erinnern. Verzerrung der objektiven Realität

Selbstattribution

Erfolge werden eigenem Können zugeschrieben und Misserfolge anderen äußeren Umständen  
Besitztums-Effekt
Werte die gekauft wurden werden höher eingeschätzt, als wenn sie nicht gekauft worden wären. Verkäufe werden dadurch hinausgezögert.
Rückschaufehler
Unfähigkeit, vergangene Wissensstände oder Überzeugungen, welche sich verändert haben, zu rekonstruieren. Sobald wir eine neue Weltansicht übernehmen, verlieren wir sofort einen Großteil unserer Erinnerungsfähigkeit an dasjenige, an das wir geglaubt haben, bevor sich unsere Meinung verändert hat Das „Ich wusste es schon immer“-Gefühl bei einer Krise, welche wir nicht erwartet hatten

"Bild"-Zeitungseffekt Die Boulevardpresse berichtet erst von Börsen und Anlagethemen, wenn die Börsen schon lange in eine Richtung marschiert sind. Meist gibt es dann einen Verstärkungseffekt, der allerdings sehr schnell in das Gegenteil dreht. Hier mal als Beispiel zur dot.com-Blase: 

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Vergleich

Absurde Vergleiche tauchen auch immer wieder auf

Das Erscheinen von Börsenfilmen auf die zukünftige Börsenentwicklungen zu übertragen

Chartvergleiche heranziehen, die allerdings auf völlig anderen Grundlagen basieren und somit nicht vergleichbar sind. Siehe den Doom-Chart: